Sternquell hilft: Der FC Teutonia platzt aus allen Nähten

Der Vereinsbus rollt. Das Vereinsheim glänzt chic. 100 laufende Meter Bandenwerbung präsentieren die wirtschaftliche Kraft dieser Sportgemeinschaft. Beim FC Teutonia Netzschkau startet man voller Überzeugung in die nun anlaufende Saison. Der 6:1-Auswärtssieg im Sternquell-Vogtlandpokal bei der SG Unterlosa am zweiten Augustwochenende sorgte für zusätzlichen Optimismus unter den Fußballern. Der Verein befindet sich weiter im Wachstum. “Das ist alles andere als selbstverständlich”, weiß FC-Trainer Patrick Winnig.

Denn sie haben hier ganz schwere Zeiten erlebt. Doch jetzt ist der FC Teutonia Netzschkau zehn Jahre nach seiner Neugründung schuldenfrei. “Und wir sind auch noch zurück in der Sparkassen-Vogtlandklasse, wo wir letzte Saison nach dem Aufstieg einen stabilen siebenten Tabellenplatz feiern durften”, freut sich Mirko Joram. Er ist der Vorstandsvorsitzende und blickt voller Demut in den Rückspiegel: “Wir haben vor zehn Jahren beschlossen, uns aus dem TSV Nema Netzschkau herauszulösen und haben die Tradition von Teutonia neu aufleben lassen. Wir waren nicht gegen den TSV Nema, sondern für einen eigenständigen Fußballclub”, betont Mirko Joram. Teutonia wurde ursprünglich 1912 in Netzschkau gegründet und existierte bis 1945.

Neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten ging es für den eigenständigen Fußballclub 2018 auch sportlich erst einmal runter. “Doch wir haben auch nach dem Abstieg weiter zusammengehalten und sind geduldig drangeblieben”, erzählt der Vorsitzende. Heute hat Teutonia 150 Mitglieder. Jugendtrainer Nick Seifert ist zugleich Spieler der 1. Männermannschaft: “Im Nachwuchs trainieren mittlerweile 90 Kinder und Jugendliche bei uns.” Die tolle Nachwuchsarbeit brachte dem Verein viel Ansehen und immer weiteren Zulauf. “Doch jetzt platzen wir aus allen Nähten. Ohne Hilfe von außen können wir das nicht alles allein schaffen”, betont Mirko Joram. In der Sommerpause meldete sich der FC Teutonia bei “Sternquell hilft”, weil 800 Euro fehlten. Der neue Materialcontainer wurde dringend gebraucht, denn inzwischen hat der Verein neun Mannschaften.

Die Heimatbrauerei in Plauen reagierte schnell. Umgehend meldete sich Thomas Münzer beim FC Teutonia: “Als Partner des Sports unterstützen wir aufstrebende Vereine, die richtig gute Nachwuchsarbeit leisten. Deshalb helfen wir gerne auch in Netzschkau aus und schließen die Lücke beim Materialcontainer”, ließ der Sternquell-Marketingleiter wissen. Beim Vororttermin zeigte sich Thomas Münzer beeindruckt: “Das Beispiel von Teutonia zeigt, dass man in der heutigen Zeit durchaus etwas bewegen kann.” Der neue Materialcontainer hatte insgesamt über 2.000 Euro gekostet und ist längst in Betrieb.