Spielbetrieb vorerst eingestellt. Der TSV 1905 Daßlitz e.V. hofft seit 2018 auf bessere Zeiten. Sieben Jahre nach dem Abschied aus Meisterschaft und Pokal sendeten die Ostthüringer jetzt ein lautes Lebenszeichen. “Wir haben trotz des Nachwuchsproblems im ländlichen Raum zusammengehalten und tatsächlich überlebt”, berichtet der Vereinsvorsitzende Paul Gessinger. Noch bekommen sie keine richtige Mannschaft zusammen. Aber es werden wieder mehr Leute.
Voller Stolz präsentiert Daniel Pfennig den Sportplatz. “Unser Spielfeld hat 2,5 Meter Gefälle. Wir lieben unseren Platz trotz dieser Neigung. Training ist immer Donnerstag und Sonntag, obwohl wir nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen”, berichtet Daniel Pfennig. Bereits vor 16 Jahren gehörte Daniel beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte zum Kader. Im Finale um den Ostthüringer Fußballpokal (OTFB-Pokal) wurde Daniel zwölf Minuten vor dem Abpfiff eingewechselt. 460 Zuschauer verfolgten damals das spannende Endspiel. Die SG TSV 1905 Daßlitz / TSV 1872 Langenwetzendorf verteidigte die 3:1-Führung. Bis heute erinnert man sich immer wieder an diesen legendären Pokalsieg von 2009.
Heute hat der TSV immerhin 40 Vereinsangehörige. Die Mitglieder sind ziemlich aktiv. Paul Gessinger lädt Interessierte herzlich ein: “Wir sind zwar nur ein regionaler, kleiner Sportverein. Unser erklärtes Ziel ist es aber, den Kindern, Erwachsenen und der gesamten Gesellschaft einen Ort anzubieten, wo sich die Jungen und die Älteren treffen und gemeinsam Zeit verbringen können.” Im Vereinsheim und auf der Terrasse sitzen sie häufig zusammen. Höhepunkte sind gemeinsame Public Viewing-Treffs und natürlich der große Fußball-Freizeit-Cup des TSV Daßlitz, der als nächstes am 1. Mai 2026 stattfindet. Dann ist der TSV wieder Gastgeber.
Ja! Sie glauben hier an die Zukunft. Und das tut auch “Sternquell hilft”. Das Unterstützerprojekt sprang in diesem Sommer schnell ein. Paul Gessinger hatte sich an die Heimatbrauerei gewandt: “Unsere Ballfangnetze hat der Zahn der Zeit so zerschlissen, dass wir sie nicht mehr reparieren konnten. Ohne Fangnetz aber können wir nicht richtig trainieren. Alle Bälle, die übers Tor gehen, fliegen direkt auf die Straße oder sogar in die Gärten gegenüber. Könnt ihr uns da vielleicht helfen?”
Mit den fehlenden 500 Euro im Gepäck machte sich der “Sternquell hilft”-Juryvorsitzende Thomas Münzer auf den Weg. Vor sechs Jahren hatte der Marketingleiter der Heimatbrauerei erstmals eine Fördersumme an einen Verein übergeben. “Jetzt sind es schon über 170 Vereine, die wir unterstützen konnten“, freut sich Thoas Münzer. Wer sich bewerben möchte, darf das gerne über die Internetseite www.sternquell.de tun.
In Daßlitz stellte Thomas Münzer beim Abschied fest: “Gerade solchen Vereinen, die in einem 250-Seelen-Dorf einen gesellschaftlichen Mittelpunkt darstellen, sollten wir alle unseren Respekt entgegenbringen. Es muss abseits der großen Bundesliga auch noch etwas anderes geben. Wir als Heimatbrauerei wollen uns in unserer Region engagieren und zwar dort, wo die Menschen zusammenkommen und nach Feierabend in gemütlicher Runde vielleicht auch gerne ein Sternquell-Bier zusammen trinken.”
Bt: Der “Sternquell hilft”-Juryvorsitzende Thomas Münzer (2. rechts) überbrachte dem TSV 1905 Daßlitz e.V. persönlich die Förderurkunde.